Unsere Hanse-Tour führte uns weiter auf die wunderschöne Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Die Halbinsel liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und gilt als eine der schönsten und abwechslungsreichsten Küstenlandschaften. Bevor wir auf die Halbinsel fuhren, machten wir einen Stopp in Ribnitz-Damgarten am Hafen, um uns an den leckeren Fischen satt zu essen. Ein Besuch im Bernsteinmuseum gehörte natürlich auch zu jedem Ostseeurlaub dazu.
Auf dem Darß im ACSI Camp Regenbogen angekommen, standen wir im Schatten hoher Kiefern in der Nähe des Ostseestrandes. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, nahmen wir die Räder um die Gegend um Prerow zu erkunden. Wir radelten durch den Kiefernwald bis zum Strand. An der Promenade entdecken wir das einladende Lokal „Binnen un Buten“ wo ein frisch gezapftes Bier auf uns wartete. Das Essen auf den Tellern sah so verlockend aus, dass wir unseren Grillabend auf morgen verschoben haben. Stattdessen bestellten wir für mich Hornhecht mit phosphorisierenden grünen Gräten und für Kurt dreierlei Heringe. Köstlich!
Besuchertouren besichtigen Haustüren
Am nächsten Morgen, radelten wir nach Prerow. Hier entdeckten wir die typischen Darßer Haustüren. Die Darßer Türen erzählen von einer Zeit, in der Menschen der Region in der ganzen Welt unterwegs waren und sich einen Teil der fremden Kulturen mit nach Hause brachten. In Prerow gibt es einen „Haustüren-Pfad“, der die Besucher gezielt zu den schönsten „Darßer Türen“ führt.
Es ist die reinste Fahrradautobahn, die hier entlang der Ostsee zum Radeln einlädt. In Zingst fand ein großes Fotofestival statt. Der ganze touristisch geprägte Ort steht im Zeichen der Fotografie. Im Haus an der Seebrücke sind tolle Fotos ausgestellt. Es gibt unzählige Tipps für Fotografen und solche, die es werden möchten. Da muss ich noch ganz viel dran arbeiten.
Am Ende der Seebrücke ist eine Tauchgondel angebracht. Ich wollte damit eintauchen, aber es wurde wegen der starken Ostströmung abgesagt. Hier rund ums Fotofestival ist immer sehr viel Betrieb. Wir radelten zum Hafen um mal wieder ein Fischbrötchen zu essen. Erlebenswert sind die maritimen Traditionen, die in der Region gepflegt werden. Dazu zählt das Segeln mit den historischen Zeesbooten. So ein Segler legte vor uns an und wir meldeten uns für morgen zu einer Tour an.
Dann fuhren wir zum Max Hünten Haus. Das Haus beherbergt 2 Bibliotheken, eine Galerie und die mit modernster Fototechnik ausgestattete Fotoschule. Hier finden Vorträge, Seminare und Workshops für alle Leistungsstufen statt.
Zurück in Prerow fuhren wir später noch bis zum Leuchtturm Darßer Ort. Die Küstenlandschaft um den Leuchtturm war zu DDR Zeiten ein beliebtes Ziel für Funktionäre mit ihren Familien.
Gab es die Stadt Vineta wirklich?
Wegen schwerer Regenfälle in der Nacht sagten wir den Zeesboot-Törn ab und fuhren weiter nach Barth. Das beschauliche Städtchen Barth besitzt einen der schönsten Häfen im Norden. Die „Vinetastadt Barth“ ist stolz auf ihre Geschichte und wir entdecken liebevoll restaurierte Bürgerhäuser, mittelalterliche Gassen und einen schönen Stellplatz direkt im Hafengelände. Ist das sagenumwobene Vineta wirklich hier versunken? Keiner kann es genau sagen, doch der Mythos lebt. Ein Stopp in diesem netten Ort lohnt sich wirklich!
Doch uns zog es weiter, denn unser eigentliches Ziel war das Kranorama. Links der Straße entdeckten wir ein sehr modernes Holzgebäude. Es ist das Kranorama, ein ganz neues Kranichbeobachtungszentrum. Im Kranorama und im Infozentrum arbeiten jeweils 2 junge Frauen, die uns über das Spektakel der Kraniche informierten. Ganz in der Nähe entdeckten wir einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz, denn wir wollten am nächsten Morgen früh dabei sein, wenn die Kraniche einfliegen.
Welch ein Spektakel!
Die ersten Fotografen trafen kurz vor 7.00 Uhr ein und wir versammelten uns vor dem Kranorama. Auf den großen Feldern vor dem Kranorama werden im Herbst Maiskörner ausgestreut, mit denen die Kraniche gefüttert werden. Damit ist garantiert, dass diese eleganten „Vögel des Glücks“ jeden Morgen von ihren Übernachtungsplätzen am Bodden hierher fliegen.
Dieser Tag gehörte einzig und allein den Kranichen. Ich kann es jedem nur empfehlen, im Herbst das Kranorama und die Vorpommersche Landschaft zu besuchen. Für den Abend hatten wir eine Bootsfahrt gebucht. Ein Ranger der Kranichstation Barhöft war mit an Bord und unterhielt uns mit den herrlichen Geschichten rund um die Kraniche.
Einen wunderschönen gepflegten Campingplatz möchte ich unbedingt empfehlen: Naturcamp zu den 2 Birken.
Und diese Adresse spricht Bände: Kranichblick…am Abend auf der Terrasse beim gezapften Pils flogen tausende Kraniche über uns Richtung Bodden und am nächsten Morgen kamen sie wieder zurück mit ihrem atemberaubendem Klang…Grus..Grus…..
Marianne Pastwa-Hondong