Residenzstadt Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern
Die erste Tour mit unserem neuen E-Line führte uns weiter auf den Spuren der Hanse. Diesmal war unser Ziel das Märchenschloss in Schwerin.
Der Stellplatz in Schwerin befindet sich mitten in der Stadt am Eingang zum Bundesgartenschaugelände und ist auf einem großen Parkplatz angelegt. Leider gibt es hier keine Ver-und Entsorgung. Aber wir sind ja für ein paar Tage Autark. Ein paar tolle Fotos wurden in der abendlichen Stimmung geschossen, bevor es anfing zu regnen.
Schwerin liegt im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, umgeben von vielen strahlend blauen Seen.Die einstige Residenz der mecklenburgischen Herzöge strahlt mit ihren architektonischen Kostbarkeiten eine einmalige Schönheit aus. Hier haben sich große Meister wie Semmler, Demmler oder Willebrand mit ihren mächtigen Bauten verewigt. Besonders reizvoll ist der Gegensatz zwischen den prächtigen Gebäuden und den urigen Fachwerkhäusern in den verwinkelten Gassen.
Über allem thront der mächtige Dom.
Märchenschloss Schwerin
Das verträumte Schweriner Schloss verzaubert mit seinem märchenhaften Charme. Es erinnert an die Traumschlösser der Loire. Insgesamt hatten wir in Schwerin den Eindruck, dass hier viele Stilarten kopiert wurden.
Die Stadtführung vom Touristbüro beginnt immer auf dem Marktplatz mit Blick auf das Rathaus mit seinen schweren Zinnen. Links vom Rathaus ist die ehemalige Markthalle, heute ein Cafe, das derzeit renoviert wurde.
Erster Halt ist auf dem Marktplatz an einem großen, provokanten Denkmal, das der Künstler Peter Lenk geschaffen hat. Das Denkmal „Die Spur des Löwen“ für den Stadtgründer Heinrich den Löwen (1129-1195) wurde 1995 auf dem Marktplatz enthüllt. Lange umstritten, gehört der Löwe auf hohem Sockel zu den beliebtesten Treffpunkten der Stadt. Das Denkmal zeigt Heinrichs mecklenburgische Eroberungen auf Reliefs rund um den Sockel in wenig romantischen Szenen. Protzen, Metzeln, Verklären, so sieht Lenk die Geschichte. Die Untertanen äußern ihre Meinung über den siegreichen Feldherrn eindeutig:
Sie zeigen ihm den blanken Hintern.
Wir gingen Richtung Dom, eine sehr imposanter Backsteinbau im Stil der Neorenaissance. Vorbei an der zugemauerten Paradiespforte (was sagt uns das?) kamen wir zum ehemaligem Postamt. Ein wunderschönes Gebäude, das allerdings nicht mehr als Postgebäude benutzt wird.
Auf dem Weg zum Pfaffenteich fällt ein sehr schönes Haus auf, es ist das Geschäftshaus eines Zigarrenexporteurs. Große herrschaftliche Villen säumen die Straßen in der Schelfstadt. Am Pfaffenteich steht das prächtige Innenministerium. Unverkennbar ist Schwerin der Regierungssitz. Die Ministerien sind in wirklich prächtigen Villen untergebracht. Wir entdeckten das älteste Fachwerkhaus Schwerins und kommen zum Logenhaus der Stadt. Hier sind die Herren der Freimaurer zu Hause. Immer noch ist der Eintritt für Frauen verboten.
Wer kennt nicht das Lied vom Pastor sien Kauh?
Nun sind wir im Judenviertel. In einer historischen Villa finden Schulungen für russische Migranten statt, die hier ihre Religion und die deutsche Sprache vertiefen. Hier auf dem Schlachtermarkt ist ein sehr schöner Brunnen mit einem Bronzerelief „Von Herrn Pastor sien Kauh“. Unser Stadtführer stimmte an und wir sangen mit, soweit wir Textfest waren! Vorbei am Finanzamt und mehreren Regierungsgebäuden kamen wir Richtung Schweriner Schloss und zum Staatlichen Museum.
Die Staatliche Gemäldegalerie lockt mit bekannten Werken berühmter Meister. Wunderbare Skulpturen von Ernst Barlach sind hier ausgestellt. Besonders beeindruckend ist das übergroße Bild mit dem Nashorn, das eine lange Odyssee während der DDR Zeit hinter sich hat. Es hat lange im Keller des Schlosses gelagert, weil es zu groß war.
Hier endet die Stadtführung, wir aßen noch eine Kleinigkeit im Cafè Prag und liefen zum Schloss, um es zu besichtigen. Das Schweriner Schloss liegt auf einer Insel, malerisch eingebettet in die Seen-und Parklandschaft. Es zählt zu den beeindruckendsten Schöpfungen des romantischen Historismus in Europa.
Premiere im neuen Wohnmobil
Am nächsten Morgen war das Wetter ziemlich bescheiden. Eine kleine Radtour um den Ziegelsee führte uns an einem Spargelstand vorbei. Da wir der reichhaltigen Auswahl nicht widerstehen konnten, war für den Abend ein großes Spargel-Schlemmermahl geplant.
Vorher bummelten wir über den Wochenmarkt und besichtigten den Dom St. Marien und St.Johannis, ein Hauptwerk der Backsteingotik.
Zurück zum Wohnmobil kam es zu einer Premiere:
Ich kochte Spargel im Dampfgartopf. Köstlich!!!
Marianne Pastwa-Hondong