Wandern und mehr in Sasbachwalden April 2016
„Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur du denkst, ein Mädchen kann das nicht...“ Der Song von Juliane Werding passt genau zu dieser Woche in Sasbachwalden, die von „unserer“ Juliane organisiert wurde. Am Montag waren alle da. Das Wetter war schlecht– richtig schlecht– eben April.
In der Begrüßung von Kurdirektor Alexander Trauthwein wurde uns Mut gemacht: „Wohnmobilisten kriegen das hin!“ Na ja. Der Abend war schon mal super. Im Restaurant Knusperhäuschen, im trockenen und warmen, gute badische Küche und beste Stimmung. Nachts hatte es geschneit, ein kurzes Stück weiter oben auf der Schwarzwaldhochstraße Schneekettenpflicht für LKW.
Also starteten wir die erste Wanderung eine Stunde später bei leichtem Nieselregen. Es ging bergauf, kräftig bergauf. Gut durchblutet erreichten wir die wildromantische Schlucht der Gaishöllwasserfälle, ein landschaftliches Kleinod. An diesem Vormittag, das einmalige saftige Grün der jungen Buchenblätter - du hast es nur für 14 Tage im Frühjahr - alles feucht und tropfnass. In der Mitte der Schlucht das silbrige Wasser, in Kaskaden glänzend abwärts strömend. Als ob das nicht reicht, überall verstreut leuchtend weiße Tupfer aus Schnee, ein einmaliger Anblick. Weiter ging es mit eingeklappten Schirmen zum Schnapsbrunnenweg. Wer nicht schon durch die Schönheit der Natur gedopt war, konnte das mit 42%igem Obstbrand auffüllen. Nach dem Motto: Hast du ein Problem mit Alkohol? Nein, aber ohne! Rückweg locker bergab, gute Stimmung, wie jemand sagte: „Mit Sonne kann jeder“.
Der Tag hatte noch ein paar Stunden offen. Erneuter Abmarsch zum Weinkellerei Vierthaler. Dort gab es ein kräftiges Abendessen mit anschließender Weinprobe. Der Winzer konnte nicht nur gute Weine, sondern hatte auch ein ausgesprochenes Talent gute Witze zu erzählen. Feuchtfröhlich ging der Abend zu Ende.
Der 2. Tag war der Kultur gewidmet. Fahrt mit dem Bus nach Strasbourg – Straßburg. Schon im Namen zeigt sich die wechselvolle Geschichte dieser besonderen Stadt, die über Jahrhunderte durch die Herrschaftsansprüche von Deutschen und Franzosen geprägt wurde. Heute versteht sich die Stadt aufgrund der zahlreichen europäischen Einrichtungen als Hauptstadt Europas. Eine interessante Stadtrundfahrt unter sachkundiger Leitung einer Reiseleiterin versorgte uns mit vielen Informationen aus alter und neuer Geschichte. Ganz aktuell und ungewöhnlich war die Durchfahrt durch den Boulevard du President. Eine schmale Wohnstraße, bei der sich auf fast jedem Baum ein Storchennest befindet. Auch wenn der Storch das Wappentier des Elsass ist, so kommt bei den Anwohnern dieser Straße sicherlich nicht nur Freude auf. Am Nachmittag konnten wir auf angenehmste Art und Weise weitere Eindrücke von Straßburg sammeln.
Juliane hatte eine Bootsfahrt mit dem Thema:„Geschichte durch Architektur“ gebucht. Von alten Befestigungsanlagen bis zu den modernen Bauten der EU-Institutionen war es eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Tour. Als Überraschung zum Abschluss des Tages gab es ein ostfriesisches Buffet von Marlies und Edgar aus Leer. Besonders gut kam natürlich die selbstgemachte ostfriesische Bohnensopp, auch Kinnertön genannt bei den „Charthagern“ an. Am 3. Tag stand die Landschaft wieder im Mittelpunkt. Rund um Sasbachwalden führte der durchaus anspruchsvolle Wanderweg durch eine wunderbare Frühlingslandschaft, bei warmen sonnigen Wohlfühlwetter; blühende Obstbäume, saftige Wiesen, Fauna und Flora als angenehmste Begleitung. Eine ordentliche Mittagspause in der Straubenhofmühle mit Blick hinunter nach Sasbachwalden entschädigt für den Aufstieg. Der Weg bergab in froher Erwartung des Abschiedsmenüs am Abend.