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Normandie-Reise 2022

Reisebericht

Normandie - Reise vom Carthago Kreis vom 2. Mai bis 17. Mai 2022

Veranstalter: HEKA Mobilreisen, Matthias und Anna

Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Doris und Dieter, Ute und Hans - Joachim; Gaby und Jürgen, Uta und Walter, Brigitte und Karl, Angelika und Joachim, Karin und Peter, Beate und Robert, Gertraud und Rainer.

Die Reise in die nordfranzösische Normandie entstand als Alternative zur ursprüngliche geplanten Reise nach Polen, in die Masuren. Fast einstimmig, bis auf einen Teilnehmer, waren wir der Auffassung, dass das Reiseziel mit unseren Reisemobilen nicht in die aktuelle Situation mit dem Krieg in der Ukraine passt, durch diesen Polen als Nachbarland zur Ukraine, schon alleine wegen der Millionen Flüchtlinge, stark belastet ist.

So wurde Matthias, Inhaber der HEKA Mobilreisen, gebeten, ein neues Reiseziel anzubieten. Vorweggesagt, ist ihm diese, wahrlich nicht leichte, Aufgabe hervorragend gelungen. In aller Kürze mussten Stellplätze auf Campingplätzen fix gemacht werden, Reiseführer organisiert- und zahllose andere Details berücksichtigt werden. Matthias war „nebenbei“ als Reiseführer aktuell auf Sizilien unterwegs, schließlich mussten die anderen Touren trotzdem „rund“ laufen.

Startpunkt war am 2. Mai 2022 das Städtchen Les Angelys, etwa 80 km nördlich von Paris. Der große sehr gepflegte Campingplatz liegt direkt an der Seine. Wer kennt diesen geschichtsträchtigen Fluss nicht aus eigner Anschauung, aus zahllosen Romanzen oder aus der Literatur. Auf den großzügigen Parzellen hatten auch unsere Dickschiffe locker Platz. Matthias freute sich sichtlich, dass alle 9 Mobile mit ihren Besatzungen pannen- und unfallfrei im Laufe des Tages Les Andelys erreichten.

Kurzes Briefing bei einem Gläschen Prosecco und wir wurden anschließend gleich für den nächsten Tag von unseren Gastgebern, Matthias und Anna, zu einem Grillabend herzlich eingeladen.

Geschichte und Kultur standen im Mittelpunkt unserer zahlreichen Ausflüge in der Normandie. Schon am 3. Mai, Dienstag, starteten wir mit einem „Radiobus“ zum Anwesen des weltberühmten impressionistischen Malers, Claude Monet. Was ist ein Radiobus? „Ein Bus mit einem Radio“ erklärte Matthias mit unbewegter Miene. Aha! Der Garten des Malers gleicht einem Kunstwerk aus Blumen.

Gärtnerisch fantastisch angelegt, wandelt man durch die Plantagen und wir konnten auch das Wohnhaus des Künstlers besichtigen. Zeitgleich mit unserem Besuch wurde in New York ein Monet für 11 Millionen USD ersteigert. Daher war anzunehmen, dass die vielen Gemälde im Haus des Malers vermutlich keine Originale waren. Oder etwa doch? Eine genauere Überprüfung blieben wir am Ende schuldig.

Zur abendlichen Grillrunde servierten Andreas und Anna sehr leckere Steaks und Bier aus dem Fass. Die sehr gesellige Runde löste sich langsam und auf natürliche Weise etwa ab 21:30 Uhr auf, denn es wurde die ersten Abende in der Normandie doch recht frisch und dies sehr plötzlich.

Der Folgetag stand zur „Freien Verfügung“ und wurde von der Mehrzahl der Gruppe zu einer Wanderung auf eine nahe Burgruine, dem Château Gaillard, hoch über der Stadt genutzt. Richard Löwenherz, damaliger Herzog der Normandie und König von England, hat sie im 12. Jahrhundert erbauen lassen. Eine immer noch beeindruckende Burganlage. Auch die Überreste lassen heute noch erahnen, was der bis heute berühmte Herrscher hier für ein Bollwerk erbauen ließ.

Eine Fahrt mit dem „Radiobus“ nach Rouen, Hauptstadt der Präfektur Normandie, war die nächste Kultur- und Geschichtsstation am nächsten Tag.

Die deutschsprachige Stadtführerin erklärte lebendig die beeindruckende Geschichte der Großstadt mit heute rund 110.000 Einwohnern. Im Zentrum der Führung stand die Kathedrale der Stadt.

Der gotische Bau beeindruckte uns durch die monströse Kälte und Kahlheit der damaligen Kirchen - Architektur im späten Mittelalter.

Unsere nächste, die 2. Station, war der Campingplatz in Les Loges, ein kleiner Ort rund 5 km von der Küste entfernt. Ebenfalls ein schön angelegter Platz, wenn auch recht abfallend, wodurch einige Carthagos nur mit etwas Mehraufwand in die Gerade verbracht werden konnten. Eine kurze Radtour in den mondänen Badeort Etretat, hat sich sehr gelohnt. Die imposante, bis zu 90 Meter hohe, berühmte Steilküste mit ihrem „Elefantenfelsen“ war trotz des etwas durchwachsenen Wetters gut besucht und ist in der Saison ein großer Touristenmagnet. Wer fit war, konnte die Wanderwege nach oben nutzen und die wunderbare Aussicht über das Meer und in den Ort genießen.

Am Sonntag, den 8. Mai, war Feiertag in Frankreich und wir starteten zu einer 13 km langen Radtour nach Fecamp, ebenfalls ein berühmter Badeort mit langer Strandpromenade. Das Wetter spielte zunächst einmal noch nicht so ganz mit. Im Rahmen unserer kleinen Stadtrundfahrt stießen wir auf eine architektonisch sehr besondere (Englisch- Viktorianischer Stil) Schnapsbrennerei. Hier konnten wir die Spezialitäten des Hauses kennenlernen und, vor allem, uns innerlich aufwärmen.  Aber am Nachmittag, während der Rückfahrt zum Campingplatz, raffte sich die Sonne doch noch auf uns auch äußerlich zu erwärmen.

Unsere Abendrunden bei Matthias und Anna und bei anderen Paaren waren zünftig, immer lustig und sehr gemütlich. Daran konnte auch die nach Sonnenuntergang aufdringliche Abendkühle nichts ändern. Gleichwohl wusste man die Heizungen in unseren Reisemobilen bei der Rückkehr in diese sehr zu schätzen.

Am 9. Mai ging es, wieder mit einem „Radiobus“ nach Le Havre, der Größten Hafenstadt an der Nordküste Frankreichs. Eine Stadt, kriegsbedingt aus der Retorte, die durch ihre Größe und dem Hafen ihren Charakter verleiht.

Eine spontane Radtour zu einem Apfelbauern am nächsten Tag hatte das Ziel, einen guten Calvados und den berühmten Cidre zu erwerben. Die nun schwer beladene Fahrradrucksäcke waren das Ergebnis des Einkaufsbummels und entsprechend rasch wurde auf der Rückfahrt zu einem Cappuccino und einem Stück Kuchen eingekehrt.

Kartoffelpuffer-Abend am 10. Mai.

Étretat

Mittwoch, den 11. Mai: Aufbruch zum 3. Camping Platz, Portland Camping, in Port en Bessin. Auch hier großzügige Stellplätze mit Rasen. Ein großer, schön angelegter Campingplatz mit allem Komfort und Sichtweite zum Meer. Die Temperaturen entwickelten sich inzwischen ordentlich und frühlingsgerecht. Morgens schon 2- stellig. Eine 18 km Radltour nach Port en Bassin – Huppain stand auf dem Programm. Durch die Felder gelangten wir an die Klippen und auf dem Plateau standen Überreste der deutschen Gefechtsbatterien aus dem 2. Weltkrieg. Auch nach 75 Jahren noch sehr beeindruckend, diese geschichtsträchtige Küste (D-Day) mit ihren Bunkerruinen zu besichtigen.

Am Abend hat Matthias Fleischpflanzerl (Bouletten oder Frikadellen) gebacken. Salate gab es von Gaby, Doris, Angelika und Anna. Wir schwelgten in kulinarischen Hochgenüssen bis in den späten Abend.

Begleitet und betreut von einem lustigen Reiseführer, besichtigten wir tags drauf die Stadt Bayeux. Die mit Fachwerkhäusern besäumten Gassen strahlen einen beschaulichen Charme aus.

Am 14. Mai besichtigten wir den amerikanischen Soldatenfriedhof Overlord, Omaha Beach. Wir alle waren tief betroffen beim Anblick der tausenden Kreuze und beim Erinnern an diese Tragödie.

Danach dann starteten wir zu unserem letzten Campingplatz, nach St. Michel. Das Wetter gestaltete sich inzwischen sommerlich mit kleinen Überraschungen wie Hagelschauer, Gewitter und sonstigen Annehmlichkeiten. Wenigstens die abendliche Kühle wich milderen Temperaturen und wir konnten genüsslich das letzte Fass Bier anzapfen.

Am 16. Mai eine Fahrt mit einem proppe vollen Bus in das Kloster Mont. Gassen. Touris in Massen, Souvenirläden, dennoch sehr beeindruckend die Klosteranlagen mit ihren fantastischen Ausblicken.

Das Ende unserer Normandie - Reise naht. Traurig, aber vorbei ist vorbei. Am Abend hielt Walter eine herzliche Rede an unsere großartigen Gastgeber Matthias und Anna. Sie haben sich am Abschiedsabend schon gegen 20:00 Uhr von uns verabschiedet, denn die nächste Reisegruppe wartete und sie mussten am nächsten Tag um 5:00 Uhr in der Früh los, in Richtung Osten. Wir aber saßen noch bis in den späten Abend zusammen, haben viel gelacht und gut gegessen.

Abschied am Morgen des 17. Mai. Es waren wunderbare 15 Tage voller Eindrücke, Erfahrungen und vielen Feiern.

3 Carthagos fahren nach Paris, 3 Carthagos nach Granville an den Strand und einer blieb noch einen Tag beim Mont.

Rainer Eckelt