Seite wählen

Erstes Carthagokreis-Treffen in den Niederlanden 2018

Die Perle der Maasseen…erstes Carthagokreis-Treffen in den Niederlanden

Ganz ehrlich, es freut uns total, wenn wir es schaffen, durch unsere eigene Begeisterung neue Organisatoren zu gewinnen, die bereit sind, ihre freie Zeit in Planung und Organisation zu stecken… und wenn es dann auch noch so gelungen ist, wie das Treffen von Monika und Peter Dahmen WOW!!!

Die Perle der Maasseen, wer von uns hätte das erwartet. Kurz hinter der deutschen Grenze, direkt bei Roermond befindet sich zwischen Maas und Maasseen, in einzigartiger Lage, das Resort Marina Oolderhuuske. Jahrzehntelange Auskiesungen haben eine Wasserlandschaft geschaffen, die uns total begeistert hat. Und mittendrin ein Traum von Campingplatz mit einer Infrastruktur, die wahrlich als Glamping bezeichnet werden darf. Dieses Traumstück wollten uns Moni und Peter näher bringen und es ist mehr als gelungen.

TAG 1

Die besten Plätze mit Blick auf die Maas waren für unsere Carthagos reserviert und wie immer trudelten schon einige früher ein. Am Sonntag, 10.6. trafen sich alle zum Schiffe gucken. Denn Paddler, Tretboote, große Schiffe und schöne Yachten kreuzten vor uns her. Und so begrüßten uns Moni und Peter mit minzgewürzter Erdbeerbowle und holländischem Grolsch Bier. Dann ging es in den Kids-Club…was sollten wir dort? Perry Houkes, Geschäftsführer des Resorts, erwartete uns zu einer Präsentation:

Marina Resort Oolderhuuske, gestern, heute, morgen.

Es würde diesen Bericht sprengen, wenn ich diese Visionen und Begeisterung hier hinein bringe. Es ist der absolute Wahnsinn, was hier geplant und gebaut wird.

Herkommen, schauen, staunen und genießen…Ich verrate nur eins, die erste Seilbahn der Niederlande entsteht hier um die Gäste zur Innenstadt und ins Outlet zu fahren. Schaut es Euch selbst an: www.area-x.nl

Oberste Prämisse von Perry ist Qualität und das ist überall zu spüren…Von dort gingen wir ins Restaurant „Heere an de Maas“.

Ich muss zugeben, wir wohnen ja an der holländischen Grenze und von der Küche sind wir nicht so angetan. Kibbeling, Bitterbollen und Matjes. Was will man da erwarten. Die Holländer haben schließlich jahrhundertelang von Brackwasser und Zwieback gelebt! Und dann kommt sowas:

In dem stilvolle Restaurant war das „Dinner Tastou“ ein kulinarischer Spaziergang, bei dem die Köche in der offenen Küche schmackhafteste Gerichte vorbereiten. Es gibt 60 verschiedene Varianten, köstlich angerichtet auf kleinen Tellern, in Schalen oder Gläsern. Jeder bedient sich selbst. Die fleißigen Kellner bringen, nach Aufforderung, die Getränke und räumen ständig die vielen leeren Teller weg. Wir waren total überrascht. Alles sehr lecker!

Die weiße Stadt Thorn

TAG 2

Am nächsten Morgen hieß es, abtrainieren…Um 10.00 Uhr starteten wir die Fahrradtour zur historischen weißen Stadt Thorn. Gekennzeichnet von orangefarbenen Westen führte Peter die große Radlergruppe an, während Kurt für die Nachhut zuständig war. 14 km radelten wir entlang der Kanäle und Seen. Vorbei an Schleusen, Häfen und Kiesbaggereien nach Thorn, wo wir von 2 Stadtführerinnen begrüßt wurden. Die weiße Stadt Thorn hat sich von einer Abtei zum Hauptsitz eines Miniatur-Fürstentums entwickelt. Mehr als 800 Jahre wurde es von den höchsten adligen Damen regiert, unter Leitung einer Fürstin-Äbtissin. Dieses Bollwerk weiblicher Herrschaft mit eigener Münzprägung, einer kleinen Armee und eigener Rechtsprechung hat bis zur Ankunft der Franzosen zum Ende des 18. Jh. existiert. Spuren dieser Vergangenheit sind überall sichtbar und das ganze historische Zentrum steht unter Denkmalschutz. Absolut sehenswert!

Nach all den Informationen trafen wir uns im „Pannekoekenhuus“ zum Mittag essen, bevor wir wieder zurück nach Oolderhuuske radelten.

Damit war das Tagesprogramm lange nicht beendet…Pünktlich um 19.00 Uhr erwartete uns ein Ausflugsschiff zu einer kleinen Kreuzfahrt über die Maasseen und Kanäle. Ein leckeres Buffet war aufgebaut und so tuckerten wir gemütlich entlang der Skyline von Roermond, der Schwaneninsel und natürlich konnten wir AREA-X vom Wasser aus betrachten. Mit dem Sonnenuntergang wurde es richtig romantisch. Renate stimmte das Liede „Moon River“ an und eine kleine, feine Gruppe sang mit, bevor wir wieder entlang unserer Carthagos am Resort anlegten. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende.

Roermund, ein Mekka für Wassersportler

TAG 3

Pünktlich, wie wir halt sind, treffen wir uns mit den Rädern an der Fähre um nach Roermond zu radeln. Auch hier warteten bereits 2 erfahrene Stadtführer auf uns.

Das die Stadt Roermond mitten in einer Oase aus Wasser und Grün liegt, haben wir bereits erfahren. Hier ist ein wahres Mekka für Wassersportler entstanden. Bekannt ist der Name Roermond bei uns besonders durch das DesignerOutletCenter, das tausende aus Deutschland „anzieht“. Heute wollen wir das historische Roermond entdecken.

Roermond war einst eine Hansestadt und ist heute Bischofssitz. Die denkmalgeschützte Altstadt kann auf eine lange und reiche Geschichte zurück blicken. Es gibt zahlreiche Kirchen, eine Kathedrale rund um den Munsterplein, am Rathaus nette Cafes und Terrassen. Mit dem Glockenspiel auf dem Rathausturm beginnt unsere Stadtführung. Direkt am Marktplatz befindet sich der Schlachtergang, dahinter war der Ferkelhof. Durch die alten Gassen, entlang etlicher sehr ansprechender Einzelhandelsgeschäfte kommen wir zum ehemaligen Bischofspalast. Unser Stadtführer erzählt vom Bischof Damianz, der dem Essen und der Musik zugeneigt war. Und was entdeckt man in so einer strengkatholischen Stadt…den Teufel in Form einer Skulptur. Ein paar Häuser weiter berichtet unser Reiseleiter von Kellern, die über lange Straßenzeilen miteinander verbunden sind, in denen sich in der Kriegszeit viele Menschen verstecken konnten. Dann stehen wir vor einem imposanten Gebäude. Es ist das ehemalige Gefängnis der Stadt. Was machen die damit? Es wurde zu einem Hotel umgebaut…das Arresthotel!

Da lassen wir die Fotos sprechen. Sogar in den Zimmern hängen große Fotos von verurteilten Mördern. Und sowas von modern!

Vor der spätromanischen Munsterkirche treffen wir die andere Gruppe. Sie besichtigen die Kirche, die als Teil einer Zisterzienserabtei gebaut wurde. Sie diente als Grablege für das geldrische Grafenhaus, das in der Region bis Zutphen herrschte. Bestattet wurden hier der Stifter und seine Frau. Unsere Gruppe marschiert zur Bischofskathedrale, die im 15. Jh. erbaut wurde. Weit sichtbar thront ein blattgoldverzierter Christophorus mit Kind auf der Turmspitze. Er ist der Schutzpatron Roermonds. Die St. Christophorus-Kathedrale ist nicht nur ein historisch einzigartiges Bauwerk mit wertvollen Kunstschätzen, sondern auch eine lebendige katholische Stätte. Eindrucksvoll erklärt der Stadtführer die vielen Kunstwerke dieser Kathedrale, und alle hören ihm zu.

Am Nachmittag haben wir Frei! AUF INS OUTLETT..ODER AUCH NICHT. Wie jeder mag.

Am Abend wird umdisponiert. Es ist kalt und das BBQ am Ufer der Maas muss in die Remise hinter dem Badehaus verlegt werden. Gut ist es, einen Plan B zu haben! Peter hat den Landgutmetzger seines Vertrauens engagiert und er grillt für uns.. Das Fleisch schmeckt grandios. Auch alle Beilagen und Dips, super. Hubert holt die Gitarre heraus, Renate und ich versuchen die andren zu motivieren..

Also, Renate und Hubert aus Leer nehmen dankbar Tipps für mitsingbare Lieder entgegen. Schickt ihnen die  Titel, die euch gefallen und die Beiden erstellen ein Carthago-Liederheft!

Also auf, kauft euch die Mundorgel und sucht euch  passende Lieder aus.

Holland und die Windmühlen

TAG 4

Heute Vormittag ist frei! Ausschlafen, Schiffe gucken, ich bin mit Fotos sortieren beschäftigt.

Wieder starten wir mit unseren Drahteseln bei leicht bewölktem Himmel, ideales Radfahrwetter. Immer wieder kommen wir an Kiesbaggereien vorbei, entdecken kleine Seitenarme der Maasseen und sehen die Frachter auf dem Kanal vorbei ziehen. In Kessel setzen wir mit der Fähre über und erreichen die Holländer Windmühle „De Grauwe Beer“  auf einer kleinen Anhöhe bei Beesel. Die Mühle wird betrieben von einer kleinen Gruppe ehrenamtlicher Mühlenfreunde, die mit Begeisterung verschiedene Mehlarten mahlen und daraus für uns 3 leckere Kuchen gebacken haben.

Bei "Koffie met Geback" erklärt uns der Müller die Geschichte der Mühle.

Diese Mühle, eine hölzerne schilfbedeckte achteckige Galerieholländermühle, stand um 1614 am Ufer der Zaan um starke Balken für den Schiffsbau zu sägen. Mitte des 19. Jh. wird die Mühle stillgelegt durch die Konkurrenz der Dampfmaschinen. Hein Cuypers, Bauer und Brauer aus Beesel, kaufte sie und lies sie auf einem künstlichen Hügel aufstellen, um Getreide zu mahlen. Bis zum 2. Weltkrieg wurde Mischfutter für das Vieh und Mehl für die Menschen gemahlen. Ende des 2. Weltkriegs wurde sie durch Bomben schwer beschädigt. In den Jahren danach wurde sie immer weniger aufgebaut. Das Hochwasser der Maas führte dazu, dass die Mühle wieder einen neuen Standort erhielt. Im April 2015 wurde sie festlich eingeweiht und seit dem ist sie wieder in Gebrauch. Durch die erhöhte Lage in der offenen Landschaft hat „DeGrauweBeer“ ein optimales Biotop, einen hohen landwirtschaftlichen Wert und eine optimale Funktion.

Voller neuer Erkenntnis alter Mühlenfunktionen radeln wir zurück zum Hafen nach Roermond.

Am Jachthafen, vor einem eher unscheinbar wirkendem Gebäude treffen wir Monika, die die Radtouren leider nicht mitmachen konnte, da ihre Hündin Arielle erkrankt ist. Wir gehen in das Restaurant und sind mal wieder total erstaunt, was uns hier erwartet.

Das Restaurant  „Nu Nautilus“ beschreibt sich auf der Webside so: ein geselliges, großes Wohnzimmer mit warmer Atmosphäre. Die prächtige Aussicht auf den Jachthafen wird gekrönt vom Sonnenuntergang…Time to celebrate!

Aber so was von! Kennt ihr Table Sharing? Wir jedenfalls bis dahin nicht. Es ist ein 3-gängiges Dinner mit einer großen Auswahl verschiedenster Gerichte, die auf großen Schalen am Tisch serviert werden. Es war Spitze! Ich lass die Fotos sprechen!

Mit Sonnenuntergangsstimmung radeln wir zurück.

Der Nationalpark De Meinweg im Grenzgebiet Niederlande - Deutschland

Tag 5

Wieder liegt ein ausgefeiltes Tagesprogramm vor uns. Wir radeln gemeinsam zum grenzüberschreitenden Nationalpark „De Meinweg“. Bevor wir die Planwagen erklettern genießen wir eine Mittagspause, einige bleiben im Restaurant, wir folgen Peter um am Fischimbiss herrlichen Backfisch zu verzehren. Zurück starten wir mit Pferden und Planwagen und einer Reiseleiterin, die uns diese reizvolle Landschaft erklärt. Über eine typische Allee traben die Pferde zum Naturpark. Wir lernen, dass diese Allee von den Gemeinden angepflanzt wurden, um zu demonstrieren, wie  „Reich“ sie sind, sie können es sich leisten Straßen und Wege anzulegen. In diesem Zusammenhang erfahren wir auch, das es als Zeichen von „Reichtum“ galt, wenn man einen großen Misthaufen vor der Tür hatte.

Kurz kommt bei uns die Überlegung auf, ob genau deshalb unsere Männer so stolz die Kassetten zur Entsorgung bringen: „schaut her, ich hab ein Reisemobil!“

Es rumpelt im Planwagen und wir sind mitten drin. Der Nationalpark befindet sich beiderseits der Grenze. Er verfügt über eine reichhaltige Geschichte die auf der jahrhundertelangen gemeinsamen Nutzung basiert. Landschaftlich charakteristisch ist die eiszeitlich geprägte Terrassenlandschaft mit Höhenunterschieden von bis 50 Metern. Weitreichende Kieferwälder, Moore und Heideflächen wechseln sich ab. Ziel des Nationalparks ist nachhaltigen Naturschutz und Naherholung zu vereinbaren.

Mit diesen neuen Erkenntnissen radeln wir zurück zum Marina Resort Oolderhuuske, begleitet von einem kleinen Regenschauer. Wir erreichen die Fähre und sind begeistert und stolz, dass wir in den letzten Tagen fast 150 Kilometer durch diese herrliche, abwechslungsreiche Landschaft geradelt sind.

Am Abend treffen wir uns noch einmal im Restaurant des Campingplatzes um die Ereignisse Revue passieren zu lassen und weitere Köstlichkeiten des Dinner Tastou zu probieren.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Monika und Peter, die das alles super geplant und organisiert haben. Peter richtet noch einen Apell an Alle, seinem Beispiel zu folgen und mal ein Carthago-Kreis-Treffen zu organisieren, denn das macht sichtlich Spaß.

So schnell verging die Zeit, am nächsten Morgen gab es noch ein gemeinsames Frühstück und schon wieder zogen die Reisemobile in unterschiedlichste Richtungen weiter.

Es war eine PERLENKETTE, die Monika und Peter uns präsentierten, absolut überraschend in jeder Hinsicht und nicht nur wir sind der Überzeugung, wir kommen garantiert wieder. Nochmals ein großes „Danke schön!“ für dieses tolle Treffen.

Marianne und Kurt (315)